Das "spanische Trapez"!

Die Beinfesseln, welche zu dem "schweren Geschirr" gehören, werden von uns einfach das "spanische Trapez" genannt. Das "spanische Trapez" besteht aus insgesamt 4 Stahlschellen, welche durch Stahlstangen miteinander fest verbunden sind. Dabei werden zwei Schellen um die Fußgelenke und zwei Schellen knapp unter den Knien um die Beine gelegt. Die beiden Fußschellen sind mit einer etwa 40 cm langen, die beiden Knieschellen mir einer etwa 25 cm langen Stange verbunden. Die Stange zwischen zwischen jeweils einer Fuß- und Knieschellen ist etwa 30 cm lang.

In die Mitte der beiden Querstangen ist jeweils ein Stahlring eingeschweißt. Am Ring der unteren Spreizstange wird die Eisenkugel befestigt.

Die Stahlschellen sind jeweils mit einem Scharnier versehen. Zum Anlegen werden sie zugeklappt und - wie beim "schweren Geschirr" beschrieben - verschraubt und mit einer zusätzlichen Sicherungshülse abgedeckt. Diese wird dann entweder mittels eines Vorhängeschloßes gesichert oder - bei längeren Kerkeraufenthalten - vernietet.

Durch die beiden senkrechten Stangen wird verhindert, daß ich die Stahlschellen verschieben kann. Diese liegen nämlich etwas lockerer als die anderen Schellen des schweren Geschirrs um meine Beine, damit ich beispielsweise die Beine ohne Probleme im Sitzen anhocken kann.

Von den Knieschellen führt jeweils eine Kette zu den Schenkelbändern und von dort weiter zum Taillenband des Keuschheitsgürtels.

Das spanische Trapez ist eine sehr unangenehme Einrichtung, um Kettensträflingen wie mich ständig an ihre Eisen zu erinnern. Durch die beiden Spreizeisen werden die Fußgelenke und die Knie immer im gleichen Abstand gehalten, egal ob der Kettensträfling Sabrina steht, läuft, sitzt, liegt ...

Auch ist es mir mit dem spanischen Trapez nicht möglich, die Beine übereinander zu schlagen. Das Gehen mit dem spanischen Trapez ist sehr mühsam und erfordert auch nach der Gewöhnungsphase etwas Übung. Schnelles Gehen oder gar Laufen ist mit dem Trapez schlicht unmöglich.

Nach meinen 105 Tagen im Kerker brauchte ich anschließend noch geraume Zeit, um mich wieder an das "normale" Gehen ohne das spanische Trapez zu gewöhnen.


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